Am Freitag, den 27.08. sind wir (Thomas & Sandra, Bossi) gegen 16 Uhr zur ersten Zwischenstation ins Café Schubert los. Schon direkt beim losfahren machte die Guzzi durch spotzen und Aussetzer auf sich aufmerksam, was sich unterwegs noch teilweise verstärkte. Die Zündkerzen waren rabenschwarz, so daß die Kerzen teilweise nicht mehr zünden konnten. Erst mal weiter zu Desert. Um ca. 21 Uhr wurden wir im Café Schubert von Olaf, Tore und natürlich Desert begrüßt, FL kam kaum 5 Minuten nach uns an. Sogleich wurden wir mit Unmengen von Salat, köstlichen Käsespätzle und leckerer Eistorte versorgt. Mit steigendem Konsum einheimischen Bieres wurde die Diskussion um den morgigen Aufbruchstermin abwechslungsreicher, man konnte sich aber auf 8 Uhr Frühstück einigen. In Deserts Garage versuchte ich noch der Guzzi die Fehlerquelle zu entlocken, was aber nur Vermutungen brachte.
Am Samstag ging es dann mit gesammelter Mannschaft über Wangen, Sonthofen, Oberjoch los. Bereits in Sonthofen stoppten Sandra und ich weil die Guzzi immer schlechter lief. Wir schickten die anderen weiter um später übers Handy Bescheid zu sagen, ob wir nachkommen oder umkehren. Nach kurzer Schrauberei entschlossen wir uns, den anderen doch zu folgen und wurden am Gaicht-Paß erstmals so richtig naß. Dahinter kam aber schon wieder die Sonne raus und Hahntenn-Joch und Timmelsjoch haben richtig Laune gemacht. Obwohl schon am Timmelsjoch die ersten Schrecksekunden mit Rutschern über beide Räder den Vorboten auf den weiteren Verlauf ankündigten. An der Mautstation schloß dann noch Andreas Porz auf uns auf (wozu die rrr-Aufkleber doch nicht alles gut sind :-) Hinter dem Timmelsjoch trafen wir wieder auf die anderen und setzen die Fahrt gemeinsam über Meran, Gampen-Paß, Fondo, nach Trento fort. Auf der SS12 wurden wir dann auf die italienische Fahrweise im kilometerlangem Stau eingestimmt Blinker Links und ab durch die Mitte :-) Auf dem Campingplatz trafen wir auf Thomas Filzen, Reinhard Brexel und Thomas ?, Hoss kam kurze Zeit später angepillert. Während des Pizza-Schlemmens am Abend kam auch noch der Hörr Unterkunft-Organisator elwu gegen 21 Uhr an.
Am Sonntag die ersten schönen Trentino-Pässe Jägersteig, Vulgaria, Sommo, Fugaze. Vor dem Monte Bondone haben wir noch Olaf verloren, der uns aber in der längeren Pause (Formel 1) wieder einholte. Das beste am Formel 1-Rennen war der Herbrenn-Aufstieg zum Monte Bondone :-) Vollgas lief die Guzzi schon immer gut ;:-) Nach einem Tankstopp verlor ich die anderen an einer Ausfahrt. Natürlich hab ich alles gegeben um hinterher zukommen, aber sie waren verschwunden. Nach einiger Zeit fuhr ich dann langsamer um wieder umzukehren als sich Tore durch verzweifeltes Hupen hinter mir auf sich aufmerksam machte. Er versuchte mich seit rund 10 km einzuholen weil die anderen schon längst wieder abgebogen waren :-) Tore, vielen Dank für Deine Hartnäckigkeit ;:-) Leider blieb uns der Weg zum Campingplatz über ein Schotterstück verwehrt, so daß wir einen Umweg nehmen mußten. Schade, gerade Sandra hat sich doch so begeistert übers Schotterfahren geäußert ;:-) Am Montag haben sich Sandra und ich ausgeklinkt um die örtlichen Guzzi-Händler abzuklappern auf der Suche nach einem neuen Motortemperatursensor, welcher die Ursache für das viel zu fette Gemisch war. Wir fuhren dann noch gemütlich ein paar kleine Pässe zum Campingplatz zurück.
Die anderen hatten etwas mehr Spaß, über Val de fiemme, Egental, Bozen, Klobenstein, Nigerpaß, Karerpaß, Lavazza und Passo Manghen, wobei letzterer ausdrücklich nicht zu elwu-Country gehört ;:-)
["elwu-Country" Pässe mit sehr langgezogenen Kurven für die ach so unhandliche Razorblade, keinerlei Spitzkehren. Die Straßen müssen breit sein und einen Mittelstreifen aufweisen]
Bossi fand, daß ein abgefahrener Hinterreifen noch viel zu wenig ist und dellte seine Vorderradfelge ordentlich ein, als er die Geländetauglichkeit der Trix mit denen seiner DR verglich und über eine Bordsteinkante springe wollte.
Weiterhin wurde festgestellt, daß elwu's Fahrkönnen wohl doch vom Bike abhängt, praktizierte er doch extreme Tourenschwuchteling [Tm] auf Andreas' XJ. Aber das war sicher nur Vorsicht aufgrund des Respekts vor fremden Eigentum .
Deswegen wandte sich elwu wieder seinem eigentlichem Metier als stellv. Frauenbeschaffungsbeauftragter zu und überzeugte Sabine, die er unterwegs aufgabelte (oder war es umgekehrt ;:-) durch seinen unnachahmlichen Charme ihm auf den Campingplatz zu folgen.
Gegen 18 Uhr rief dann noch MTL an und verschob seine Ankunft auf den nächsten Tag, weil es von München bis Sterzing doch immerhin 6 Stunden Fahrt gewesen sind und er zusammen mit Philipp Flurschütz dort übernachten werde. Von Sterzing bis Trento sind es ja noch 160 km. Aber immerhin rasselte noch Jörg Schäller gegen 23 Uhr auf seiner Cagiva an.
Dienstag Morgen verabschiedete sich Hoss Richtung Brno. Super, daß er gekommen ist :-) Anschließend fuhren wir in zwei Gruppen Reinhard, Thomas Filzen, Thomas ?, Sabine und FL, in der zweiten Gruppe Desert, Tore, Jörg, Olaf, elwu, Bossi, Andreas, Thomas & Sandra. Wir fuhren über Vataro, Carbonara, Folgaria, Rovereto, Valle de Pasubio, Passo di Xomo, Asiero nach Asagio. Zwischen Pasina und Asiero wurde es Sandra's Holzreifen zuviel und er verweigert endgültig den Dienst. In einer engen Rechtskurve, in der alle zumindest rutschten, legte es Sandra ohne auch nur den Ansatz eines Grenzbereichs hin. Glücklicherweise ist ihr nichts passiert, nur das Moped hatte die üblichen Blessuren (Blinker, Verkleidung, Bremshebel usw., Olaf konnte seine Fertigkeiten in Taping [Tm] unter Beweis stellen). Logischerweise war das Vertrauen in den Reifen dahin. Trotzdem fuhr sie tapfer in gleichem Tempo weiter. In Asagio fuhren die anderen zum Campingplatz zurück, Andreas, elwu, Desert, Olaf und ich einen schönen Umweg über Bessano und Monte Grappa, wo wir die göttliche Aussicht genossen. Mittlerweile waren dann auch MTL und Philipp angekommen :-)
Da auch dieser Campingplatz zur Kategorie "familienfreundlich" gehört, wurde nachhaltig auf Einhaltung der Nachtruhe ab 23 Uhr gedrängt, was uns veranlaßte am Strand hinter dem Grenzzaun bei ordentlichem Lagerfeuer den Abend zu verbingen. Dies wurde übrigens zum festen Bestandteil jedes Abends :-)
Mittwoch Morgen kam auch endlich Frau Kohrs mangels Benzin zu Fuß [Tm] an! Nach kurzer Instandsetzung von FL's BringMirWerkzeuch fuhren wir wieder in verschiedenen Gruppen. Unterwegs trennten sich Bossi, Matthias, Philipp, elwu und ich uns ab, um sich am Idro-See etwas die Waschbrettbäuche [Tm] zu bräunen, die anderen fuhren den lang erwarteten Croce Dominii und wollten anschließend zu uns aufschließen. Da sich das aber in die Länge zog, fuhren wir doch alleine über Riva und Rovereto durch den Terroristenverkehr zurück. Gegen 19 Uhr tauchte Toscha mit dem von Bossi ersehnten und telefonisch georderten neuen Hinterreifen auf :-)
Am Donnerstag fuhren wir sogar in drei Gruppen, wobei eine Gruppe lediglich aus Sabine und FL bestand, soso :-) Andreas, Toscha, Desert, MTL, Jörg, Tore, Olaf, Bossi und ich fuhren unzählige Pässe einschließlich Sella-Runde und weil so schön eng war gleich nochmal den Manghen-Paß. Dort stießen wir auf eine interessante Form der Gülle-Entsorgung Man leitet die Gülle einfach über kleine Gräben und über die Straße den Pass hinunter. Immer wieder ein tolles Gefühl in der Spitzkehre mit hochgezogenen Beinen durch einen Güllefluß zu schwuchteln. Waren trotzdem nette 370 km :-)
elwu, Philipp und Matthias wollte eigentlich nur ein kleines Rundchen drehen, aber weils so geil war, wurde es doch länger Beselga di Pine, Brusago, Cavalese, Passo de Lavazze, Petersberg, Aldino, Molina, Lona, Torchio, 190 km. Dabei schüttelte Phlipps KTM einen Bolzen ab, diesmal aber leider den vom Heckrahmen. Durch italienische Kreativität wurde dieses Problem aber Rasch gelöst. Außerdem überwiegt natürlich der Stolz über die angeschraddelte linke Fußraste :-)
Am Freitag sollte endlich der Raceday [Tm] stattfinden, auf einer besonders geilen Strecke mit Ultragrip zwischen Bozen und Oberbozen, die elwu und Hoss ein paar Tage vorher schonmal getestet hatten. Allerdings vereitelte ausgerechnet an diesem Tage der Regen die Herbrennung, so daß wir erst mal kurz vor Cavalese einkehrten. Wer sich da wohl über Regen gefreut hat ?
Tore, Bossi, Sandra und ich wollten dann doch noch ein kleines Tourchen drehen, doch wurde aufgrund überragenden Tourguidings [Tm] von Tore doch noch ein tagesfüllender Aufflug daraus :-) Immerhin wissen wir jetzt, daß der Manghen-Paß immer noch als Highway im Trentino gelten darf, verglichen mit den urigen Sträßchen die wir gefahren sind (Redazzo, Velamonte, Passo die Rolle, S.Matrinos, Castozza, Immer, Robbera, de Brocon, Castello Tesino, Villaggie, Belvedere, Arsie, Osterno).
Samstag traten Tore, Sandra und ich die Heimreise an. Über den Gampenpaß und Meran, Timmelsjoch (Himmel war das schweinekalt) und Fernpaß. Am Fernpaß hat es sich ordentlich abgeregnet, zusammen mit extremen Terroristenverkehr hat das ewig Zeit und Nerven gekostet, so daß wir dann doch ab Stuttgart Bahn gefahren sind. 100 km weiter bei einem Tankstopp hat dann Tore seine Karkasse am Hinterreifen bewundert und sich spontan entschlossen, doch den ADAC zu rufen. Nach längerer Wartezeit und Verhandlungen mit dem ADAC sind wir dann gegen 21 bis 2130 Uhr weitergefahren. Tore und Moped sind mit Chauffeur zur Werkstatt, von dort ist er dann mit einem Mietwagen weiter. Das Mopped wird per Sammeltransport irgendwann nächste Woche nachkommen. Gegen halb zwölf sind wird dann ziemlich erschöpft zu Hause angekommen, Tore ist wohl gegen halb zwei in Dortmund gelandet.
Fazit:
Vielen Dank an elwu fürs Organisieren der Unterkunft (nächstes Mal nehmen wir 'ne Pension :-) , Desert für die schönen Touren und an all die anderen Campingprofis, von denen wir uns alles zusammengeborgt haben :-)